Indien: Keine Tricksereien bei der Festlegung der Mindestlöhne im Textilgewerbe in Tiruppur, Tamil Nadu
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| In Partnerschaft mit einer Gruppe von Gewerkschaften, die Tausende von ArbeitnehmerInnen in der globalen Bekleidungslieferkette mit Sitz in Tiruppur, Tamil Nadu, Indien, vertreten und für menschenwürdige Löhne, soziale Sicherheit, sichere Arbeitsbedingungen und andere Rechtsansprüche kämpfen. Dazu gehören Banian und Pothu Thozhilalar Sangham (Centre of Indian Trade Unions-affiliated) und Indian National Trade Union Congress (INTUC). |
In Tiruppur (Bundesstaat Tamil Nadu, Indien) sind schätzungsweise 600 000 Menschen in der Bekleidungsindustrie beschäftigt. Diese beliefert die größten Marken und Fast-Fashion-Labels der Welt. Wir fordern höhere Mindestlöhne für die Beschäftigten und wehren uns gegen die letzte Revision der Mindestlöhne im Mai, da diese eine Kürzung der Löhne bedeutet. Die Regierung des Bundesstaates Tamil Nadu hatte für November 2023, nach 10 jähriger Pause, eine „Entwurfs“-Überarbeitung der Mindestlöhne angekündigt, und das nachdem sie vom Obersten Gerichtshof Indiens verklagt wurde. Die indische Gesetzgebung sieht nämlich vor, dass die Mindestlöhne spätestens alle 5 Jahre angepasst werden müssen. In der „endgültigen“ Anordnung vom Mai dieses Jahres wurde jedoch eine Kürzung des Mindestlohnes vorgeschlagen. Die Regierung hatte heimlich die Methode zur Berechnung der „Teuerungszulage“ (oder des Inflationsausgleichs) geändert und diesen Bestandteil des Mindestlohns um 50 % gekürzt. Eine weitere Trickserei der Landesregierung, die der Arbeitgeberlobby entgegenkam, besteht darin, seit 2016 unterschiedliche Mindestlohnsätze für die „Schneiderei“ und die „Strumpf- und Strickwarenindustrie“ festzulegen. Dies hat es allen Unternehmen, die Strickwaren herstellen, ermöglicht, einfach zu erklären, dass sie zur letztgenannten Branche mit dem niedrigeren Satz gehören. Wir fordern ein Ende dieser fadenscheinigen Unterscheidung. Wir fordern die Regierung auf, den „Entwurf“ der Überarbeitung, der bereits zu spät kommt, unverzüglich zurückzunehmen und bei der Festlegung des Mindestlohns strikt einem dreigliedrigen, transparenten Verfahren zu folgen. Der Mindestlohn für alle Arbeitskräfte sollte mindestens 26.000 Rupien (310 US-Dollar) pro Monat betragen, was gerade die grundlegenden Lebenshaltungskosten für die Familien der ArbeiterInnen von heute deckt.
